Bobath Konzept

Das Bobath-Konzept stellt eine besondere Therapieform innerhalb der Kinderphysiotherapie dar, die sich an der natürlichen motorischen Entwicklung gesunder Kinder orientiert.

Ziel dieser Methode ist es, Kinder spielerisch in ihrer Bewegungsentwicklung zu unterstützen – von den ersten Greifbewegungen über das Krabbeln bis hin zum Laufen. Das Konzept fördert nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern auch die Selbstständigkeit des Kindes. Ein zentraler Bestandteil des Bobath-Konzepts ist die aktive Beteiligung der Eltern. Sie werden in die Therapie eingebunden und lernen spezifische Übungen und Techniken, um Ihr Kind auch zu Hause gezielt zu unterstützen. In unserer Praxis verfügen wir über umfassende Erfahrung im Bobath-Konzept.

Vojta Therapie

Die Vojta-Therapie ist eine bewährte Methode in der Kinderphysiotherapie, die sich auf die Aktivierung der angeborenen motorischen Muster des Kindes fokussiert. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass bestimmte Körperhaltungen und -bewegungen reflektorische Muskelreaktionen auslösen können, die entscheidend für die motorische Entwicklung sind.

Diese Methode basiert auf dem Prinzip der Reflexlokomotion, das heißt, dass durch gezielten Druck auf bestimmte Aktivierungspunkte (Zonen) an Armen, Beinen, Rumpf und Kopf angeborene Bewegungsmuster aktiviert werden. Diese sind bereits im Zentralnervensystem vorhanden, werden aber bei Kindern mit motorischen Auffälligkeiten oft nicht spontan genutzt. Durch die wiederholte Aktivierung der Reflexlokomotion erhält das Kind mehr Bewegungsoptionen und kann neue, funktionelle Bewegungsmuster in seinen Alltag integrieren.

Castillo Morales® Konzept

Das Castillo-Morales®-Konzept ist ein therapeutischer Ansatz, der speziell für Kinder mit reduzierter Muskelspannung entwickelt wurde. Es vereint neuromuskuläre Stimulation mit einer individuell angepassten Umgebungsgestaltung, um die motorische Entwicklung bestmöglich zu fördern.

Ein zentraler Aspekt dieser Methode ist die enge Verbindung zwischen Körperhaltung und der Funktion des orofazialen Bereichs. Deshalb werden sowohl die allgemeine Beweglichkeit als auch die Mundmotorik, das Schlucken und die Atmung gezielt unterstützt. Dies trägt dazu bei, alltägliche Fähigkeiten wie Essen, Trinken und Sprechen zu verbessern.

Auch die optimale Positionierung des Kindes spielt eine entscheidende Rolle. Durch eine sorgfältige Analyse wird ermittelt, welche Lagerung und Sitz- oder Liegepositionen Stabilität fördern und die Eigenaktivität erleichtern. So lernen Kinder, ihre reduzierte Muskelspannung bestmöglich zu nutzen.

Ein weiteres zentrales Element ist die gezielte Anwendung von Vibrationen. Durch sanfte, vibrierende Reize an bestimmten Muskelgruppen kann die Muskelaktivität je nach Bedarf angeregt oder entspannt werden.

Das übergeordnete Ziel des Castillo-Morales®-Konzepts ist es, die Selbstständigkeit der Kinder im Alltag zu stärken und ihre Teilhabe am sozialen Leben zu verbessern. Therapeut*Innen arbeiten eng mit den Kindern und ihren Familien zusammen, um individuelle Lösungen zu entwickeln – sei es zur Verbesserung der Kommunikation, der Bewegungsfähigkeit oder der Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt.

Padovan 

Die „Neurofunktionelle Reorganisation“ kombiniert anthroposophische, neurologische und logopädische Ansätze, um die natürliche menschliche Entwicklung nachzuvollziehen und das Nervensystem, einschließlich der Sprache, neu zu organisieren. Drei wesentliche Konzepte fließen in die Therapie ein: die ganzheitliche Sichtweise von Rudolf Steiner, die neurofunktionelle Organisation nach Temple Fay und die logopädischen Ansätze von Beatriz Padovan.

Das Therapiekonzept umfasst verschiedene Programme:

  • Körperprogramm: Es basiert auf den natürlichen Bewegungsmustern, die der Mensch nach der Geburt durchläuft, wie Strampeln, Krabbeln und der aufrechte Gang. Ziel ist eine physiologische Haltung, die das Gleichgewicht der Muskulatur und eine optimale körperliche Aktivität unterstützt.

  • Hand- und Augenprogramm: Fördert die Feinmotorik und die Koordination zwischen Augen und Händen, die wichtig für Tätigkeiten wie Schreiben, Instrumente spielen und das Gleichgewichtssystem sind.

  • Mundprogramm: Bezieht sich auf grundlegende Funktionen wie Atmen, Saugen, Kauen, Schlucken und die Lautanbahnung zum Sprechen, die im Gleichgewicht sein müssen, um eine gute Artikulation, Nasenatmung und Zahnstellung zu unterstützen.

Die Therapie legt Wert auf die Einheit des Körpers, da beispielsweise eine gute Schluckfunktion eng mit einer guten Körperhaltung verbunden ist. Alle motorischen Übungen (für Körper, Hände, Augen und Mund) folgen einer natürlichen Reihenfolge und berücksichtigen den Entwicklungsstand des Patienten. Die Übungen werden rhythmisch mit Liedern begleitet, da Wiederholung und Rhythmus zentrale Elemente für neurologisches Lernen sind. Ziel ist es, das Nervensystem neu zu organisieren, um verlorene oder neue Fähigkeiten zu erlernen und somit Störungen zu überwinden.

Psychomotorik Motopädie

Die Motopädie verbindet psychologische, pädagogische, sportwissenschaftliche und medizinische Ansätze, um die Entwicklung von Körper und Psyche durch Bewegung zu fördern. Der zentrale Ansatz der Motopädie, auch als Psychomotorik bekannt, betont die Bedeutung von Bewegung als wesentlichen Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung. Dabei werden Körper, Psyche und das soziale sowie materielle Umfeld in Wechselwirkung betrachtet. Die Wissenschaftsdisziplin, die der Motopädie zugrunde liegt, nennt sich Motologie, die international als Psychomotorik anerkannt ist.

MotopädInnen arbeiten ganzheitlich, indem sie durch sensomotorische und psychomotorische Reize die motorische Entwicklung und die Persönlichkeitsbildung unterstützen. Die Therapie zielt darauf ab, die Körperwahrnehmung, Haltung, Koordination, Raumorientierung, Muskelkraft, Ausdauer sowie das Gleichgewicht zu fördern. Durch gezielte Bewegungs- und Materialangebote stärkt die Motopädie diese Erfahrungsbereiche und hilft dem Kind, sich besser zu steuern und selbstbewusster zu werden. Die Therapie orientiert sich an den individuellen Fähigkeiten, dem Entwicklungsstand und dem Lerntempo des Kindes, wobei das positive Erleben der eigenen Fähigkeiten im Mittelpunkt steht.

Galileo Therapie

Die neuromuskuläre Trainingstherapie mit Galileo basiert auf dem natürlichen Bewegungsmuster des Gehens. Das Galileo-System funktioniert wie eine Wippe, auf der der Patient steht, wodurch die Muskulatur aktiviert wird. Die Plattform erzeugt schnelle Kippbewegungen des Beckens, ähnlich wie beim Gehen, jedoch viel häufiger. Diese Bewegungen lösen reflexgesteuerte Muskelkontraktionen aus, die sich rhythmisch zwischen der linken und rechten Körperhälfte abwechseln. Dieser Mechanismus, bekannt als Mechano-Stimulation, aktiviert die Muskeln nicht bewusst, sondern über den Dehnreflex, der direkt vom Rückenmark gesteuert wird.

Im Gegensatz zu bewussten Bewegungen sind diese Reflexe besser koordiniert und erfordern weniger Anstrengung. Die Galileo-Therapie aktiviert die Muskulatur vom Beinbereich bis hin zum oberen Rumpf, verbessert die Durchblutung, insbesondere in den Beinen, und regt den Stoffwechsel an. Besonders in der Kinder- und Jugendtherapie wird diese Methode genutzt, um gezielt die Muskulatur zu stärken und die körperliche Entwicklung zu unterstützen.

Zukunft-Huber Fußtherapie

Die dreidimensionale Fußtherapie nach Zukunft-Huber ist eine spezialisierte Methode zur Behandlung von Fußfehlstellungen bei Säuglingen und Kindern. Diese Therapie konzentriert sich auf Fehlstellungen wie Klumpfuß, Sichelfuß, Knick-Senkfuß und Spitzfuß und orientiert sich an der natürlichen Fußentwicklung im ersten Lebensjahr. Durch gezielte Dehngriffe und manuelle Techniken, die von der Neutralstellung des Fußes ausgehen, werden Muskeln und Gelenke effektiv mobilisiert. Im Rahmen der Therapie lernen Sie als Elternteil die erforderlichen Handgriffe und Techniken, um die Behandlung zu Hause durch gezieltes Bandagieren des Fußes zu unterstützen. Diese Methode nutzt die natürlichen Bewegungsmuster des Kindes und integriert die Therapie in den Alltag, um die funktionelle Bewegungsentwicklung Ihres Kindes zu fördern.

Atemtherapie

Diese Therapie richtet sich an Personen mit chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma und Mukoviszidose.

Atemtherapie bezeichnet eine Reihe von speziell entwickelten Atem- und Bewegungstechniken, die darauf abzielen, die physiologische Lungenfunktion optimal wiederherzustellen und einen effizienten Atem- und Bewegungsablauf zu gewährleisten. Bei chronischen Lungenerkrankungen und Mukoviszidose stellt die Atemtherapie eine umfassende neurophysiologische Behandlungsform dar. Die angewandten Techniken und Maßnahmen basieren auf anatomischen, physiologischen und pathophysiologischen Grundlagen und werden individuell und differenziert auf die spezifischen funktionellen Probleme der Patienten abgestimmt. Durch gezielte manuelle Techniken und durchdachte Atemübungen wird die Atemmuskulatur gestärkt, die Atembewegung verbessert und die Tätigkeit des Zwerchfells sowie der Atemrhythmus reguliert. Zudem umfasst die Physiotherapie aktive krankengymnastische Übungen zur Förderung und Erhaltung eines flexiblen Brustkorbs.