Padovan
Neurofunktionelle Reorganisation (Modul I-IV)
Die „Neurofunktionelle Reorganisation“ kombiniert anthroposophische, neurologische und logopädische Ansätze, um die natürliche menschliche Entwicklung nachzuvollziehen und das Nervensystem, einschließlich der Sprache, neu zu organisieren. Drei wesentliche Konzepte fließen in die Therapie ein: die ganzheitliche Sichtweise von Rudolf Steiner, die neurofunktionelle Organisation nach Temple Fay und die logopädischen Ansätze von Beatriz Padovan.
Das Therapiekonzept umfasst verschiedene Programme:
Körperprogramm: Es basiert auf den natürlichen Bewegungsmustern, die der Mensch nach der Geburt durchläuft, wie Strampeln, Krabbeln und der aufrechte Gang. Ziel ist eine physiologische Haltung, die das Gleichgewicht der Muskulatur und eine optimale körperliche Aktivität unterstützt.
Hand- und Augenprogramm: Fördert die Feinmotorik und die Koordination zwischen Augen und Händen, die wichtig für Tätigkeiten wie Schreiben, Instrumente spielen und das Gleichgewichtssystem sind.
Mundprogramm: Bezieht sich auf grundlegende Funktionen wie Atmen, Saugen, Kauen, Schlucken und die Lautanbahnung zum Sprechen, die im Gleichgewicht sein müssen, um eine gute Artikulation, Nasenatmung und Zahnstellung zu unterstützen.
Die Therapie legt Wert auf die Einheit des Körpers, da beispielsweise eine gute Schluckfunktion eng mit einer guten Körperhaltung verbunden ist. Alle motorischen Übungen (für Körper, Hände, Augen und Mund) folgen einer natürlichen Reihenfolge und berücksichtigen den Entwicklungsstand des Patienten. Die Übungen werden rhythmisch mit Liedern begleitet, da Wiederholung und Rhythmus zentrale Elemente für neurologisches Lernen sind. Ziel ist es, das Nervensystem neu zu organisieren, um verlorene oder neue Fähigkeiten zu erlernen und somit Störungen zu überwinden.